Filmen mit dem iPhone, Smartphone, iOS, Android.

Vor nicht allzu langer Zeit war die Vorstellung, einen Spielfilm in voller Länge mit einer Handykamera zu drehen, völlig abwegig. Inzwischen haben renommierte Filmemacher wie zum Beispiel Filmregisseur David Leitch oder Steven Soderbergh den Einsatz von Smartphones in der Filmindustrie revolutioniert.

Soderbergh, der Regisseur bekannter Hollywood Produktionen wie Ocean’s Eleven oder Traffic hat nach Unsane erneut einen Film namens High Flying Bird mit dem Einsatz von iPhones produziert. David Leitch Snowbrawl oder Soderberghs „Unsane“ sowie „High Flying Bird“ haben bewiesen, dass man keine aufwendige Ausrüstung benötigt, wenn man einen gelungenen Film drehen möchte. Sie haben ferner bewiesen, dass prinzipiell alle Menschen, die über ein Smartphone verfügen, einen Film drehen können. Das veranlasste Filmschaffende aller Sparten dazu, das iPhone mittlerweile als Filmkamera in Erwägung zu ziehen und viele Smartphones Hersteller wohl ihre Mobiltelefone und Kameratechnik stets in dieser Hinsicht zu verbessern.

Beispielfilme im Hollywood Stil:

A story for everyone who can’t wait for the holidays to get here. Shot on iPhone 13 Pro.
Directed by Oscar® Nominee Jason Reitman and his father, Oscar® Nominee Ivan Reitman.

Die wichtigsten Tipps für filmreife iPhone-Aufnahmen kurz zusammengefasst:

 

Kann man mit einem iPhone Filme machen?

Das Filmen mit dem iPhone ist eine kreative Entscheidung, die selbstverständlich Vor- und Nachteile hat. Im Vergleich zu hochwertigen Vollformat DSLR-Systemen und spiegellosen Systemkameras oder gar im Vergleich mit einer Arri Alexa Filmkamera, werden iPhones und Co. technisch gesehen, klar das Nachsehen haben, aber das heißt nicht, dass die offensichtlichen Vorteile manchmal besser für die Geschichte und einer einfacheren und schnelleren Umsetzung eines Films geeignet sind. Das iPhone zum Beispiel ist unglaublich klein und wendig. Das ermöglicht eine Platzierung an Stellen, die für größere Kameras ungeeignet sind. Des Weiteren sind sie auch vertrauter, da sie ein visuelles Erscheinungsbild nutzen, an das jeder mit seinem Telefon gewöhnt ist. Keine Geschichte ist wie die andere. Folglich ist auch jeder Film anders. Wenn man die positiven und negativen Aspekte des Filmens mit dem iPhone kennt, kann man die Vorteile des iPhones für das Geschichtenerzählen optimal nutzen. Wenn du dich für das Filmen mit dem iPhone entscheidest, findest du hier ein paar Tipps, die dir helfen, das Beste aus jeder Aufnahme herauszuholen.

1. Verwende Stativ und Stabilisator

Einer der größten Vorteile von Smartphone-Aufnahmen ist die unglaublich geringe Größe des Mobiltelefones. Einer der Nachteile von Aufnahmen mit dem Smartphone wiederum auch diese geringe Größe. Da es so klein ist, wirken sich schon die kleinsten Bewegungen und Erschütterungen auf die Kamera aus. Die Lösung für dieses Problem sind Stabilisatoren für das iPhone.
Es gibt unzählige iPhone-Stabilisatoren, Gimbals und Stative auf dem Markt, mit denen man das Beste aus dem iPhone-Filmen herausholen kann. Auf die Frage nach Tipps für Filmaufnahmen mit dem iPhone antwortet der große Filmemacher Sean Baker: Drehe stets mit einem Stabilisator.

2. Filme mit einer professionellen Film-Kamera-App

Die iPhone-Kamera-App ist für den gewöhnlichen Gebrauch hervorragend geeignet. Inzwischen wurden Apps für iOS und Android entwickelt, die Filmemachern die vollständige Kontrolle über visuelle Elemente wie Schärfe, Weissabgleich und Belichtungseinstellungen ermöglichen. Eine der beliebtesten und empfehlenswertesten Apps für Filmemacher ist Filmic Pro. Steven Soderbergh und viele andere Filmemacher nutzen beim Einsatz von Smartphones diese App, um ganze Spielfilme zu drehen. Die App ist zwar kostenpflichtig, aber der Preis nicht hoch und die Software unbedingt notwendig, wenn man das volle Potenzial der iPhone-Kamera ausschöpfen will. Es gibt zwar auch andere Apps auf dem Markt, mit denen man das filmische Potenzial des iPhones ausschöpfen kann, aber Filmic Pro ist stets an der Spitze der Technik und Entwicklung. Das Unternehmen arbeitet mit Filmschaffenden zusammen, um die bestmögliche iPhone-Cinematografie-App zu entwickeln.

Eingebettet ein Video aus dem Youtube Channel von Filmic Pro.

3. Es geht immer um das optimale Licht und Beleuchtung

Unabhängig davon, ob man mit einer Vollformat DSLR, einer ARRI Alexa, einer spiegellosen Kamera oder mit einem iPhone dreht, die optimale Ausleuchtung und Beleuchtung ist stets für den professionellen entscheidend. Bei Aufnahmen mit einem iPhone vergisst man leicht die Beleuchtungsmethoden. Aber inzwischen ist es sogar noch wichtiger, sich auf die Beleuchtung zu konzentrieren, wenn man mit einem iPhone dreht. Aufnahmen mit dem iPhone wirken von vornherein weniger interessant, weil man keinen Einfluss auf die Blende und Tiefenschärfe üben kann. Mit filmischen Beleuchtungstechniken wie der 3-Punkt-Beleuchtung kann man den iPhone-Aufnahmen mehr Tiefe verleihen.

Das Wichtigste ist, dass man alle grundlegenden Aspekte des Filmemachens beachtet und gleich angeht, auch wenn anstatt aufwendiger Kamerasysteme lediglich mit einem iPhone gedreht wird. Das gilt auch oder vor allem für den Ton sowie Soundmix und Sounddesign. Eine grundlegende Beleuchtungsausrüstung ist bei Aufnahmen mit einem iPhone immer von großem Vorteil.
Während man bei Außenaufnahmen mit natürlichem Licht auskommen kann, erfordern Innenaufnahmen immer eine durchdachte Beleuchtung, um einen filmischen Look zu erzielen. Für den optimalen Ton empfehlen externe Tonabnehmer und Mikrofone, die es wie die externen Linsen ebenso recht günstig zu erwerben sind.

Eingebettet ein Video aus dem Youtube Channel der Full Sail University https://www.youtube.com/FullSail

4. Nutze verschiedene Brennweiten

Die Vielfalt der Objektive und die Aufnahmegrößen sind ein gängiges Kriterium für die Entscheidung, mit einem Smartphone zu filmen. Die neue Objektivtechnologie ab der iPhone 11 Pro Modelle ermöglicht es inzwischen den Filmern, zwischen Normal-, Tele- und Weitwinkelobjektiven zu wählen. Wenn aber das Budget für ein neues iPhone Pro nicht ausreicht, gibt es immer noch Möglichkeiten, die Brennweite zu verändern mittels externer, aufsteckbarer Objektive. Diese Linsen sind oft recht günstig und speziell für die Smartphones entwickelt worden, um den gewünschten visuellen Look zu erzeugen.

5. Filme mit höchster Auflösung

Eine der größten Innovationen der Smartphone-Kameratechnologie ist die Möglichkeit, hochauflösende Videos zu drehen. Hochauflösende Aufnahmen lassen die Aufnahmen schärfer aussehen und bieten die Möglichkeit, Aufnahmen bei Bedarf in der Nachbearbeitung leicht zu beschneiden. Dies ist zum Beispiel hilfreich, wenn man aus einer mittlere Aufnahme in eine Nahaufnahme zoomen möchte. Unscharfe Aufnahmen können unter Umständen scharf erscheinen, wenn man beispielsweise Aufnahmen in 4k Auflösung in Full HD Format ausgibt.

Inzwischen sind viele prominente Filmemacher zu großen Befürwortern des iPhone Cinematography Storytellings geworden. Wenn man diese Tipps beherzigt, holt man nicht nur das Beste aus jeder iPhone-Aufnahme heraus, sondern kann inzwischen auch richtig seriöse Geschichten erzählen. Mit den fortschreitenden Entwicklungen in der iPhone-Kameratechnologie wird sich die Filmerei mit dem iPhone in naher Zukunft bestimmt nicht aufhalten. Zusammengefasst kann man sagen, dass die Qualität der Smartphone-Aufnahmen bei optimalen Lichtverhältnissen ausgezeichnet sind und wie eingangs schon erwähnt, selbst professionelle Filmemacher iPhones und Co. für hochwertige Produktionen nutzen, aber fairerweise muss man sagen, dass die Arbeit im Hintergrund nicht zu unterschätzen ist. Oft kommen mehrere Smartphone gleichzeitig zum Einsatz und die Crew (Ton und Sound) ist oftmals kleiner als bei den klassischen Filmsets, aber dennoch noch größer als man meinen möchte.